382 deutsche Aphorismen: Autorenregister, Stichwortregister, Stichwortregister mit Verweisen.

JUGEND UND ALTER

Nach dem vierzigsten Jahr ändert keiner mehr seine Philosophie.
(9 Wilhelm Busch, 1832-1908)
(5 Alter, 11 JUGEND UND ALTER, 2 Philosophie)
Was Menschen und Dinge wert sind, kann man erst beurteilen, wenn sie alt geworden.
(63 Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)
(2 alt, 11 JUGEND UND ALTER, 1 wert sein)
Man altert nur von 25 bis 30, was sich bis dahin erhält, wird sich wohl auf immer erhalten.
(10 Christian Friedrich Hebbel, 1813-1863)
(2 altern, 11 JUGEND UND ALTER)
Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsre Freuden, sondern weil unsre Hoffnungen aufhören.
(3 Jean Paul, 1763-1825)
(5 Alter, 11 JUGEND UND ALTER)
Man bleibt jung, solange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und einen Widerspruch ertragen kann.
(63 Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)
(11 JUGEND UND ALTER, 2 jung)
Weniges irritiert mich mehr, als schon Drei-, ja Zweijährige als völlig unsympathisch empfinden zu können.
(26 Franz Christoph Schiermeyer, 1952-)
(11 JUGEND UND ALTER, 3 Kinder)
Mehr noch als nach dem Glück unserer Jugend sehnen wir uns im Alter nach den Wünschen unserer Jugend zurück.
(63 Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916)
(5 Alter, 11 JUGEND UND ALTER)
... das Alter ist ein kaltes Fieber
Im Frost von grillenhafter Not.
Hat einer dreißig Jahr vorüber,
So ist er schon so gut wie tot.
(13 Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)
(5 Alter, 11 JUGEND UND ALTER)
Nichts macht schneller alt, als der immer vorschwebende Gedanke, dass man älter wird. Ich verspüre dieses recht an mir; es gehört mit zum Giftsaugen.
(111 Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
(2 altern, 11 JUGEND UND ALTER)
Im weiteren Sinne kann man auch sagen: die ersten vierzig Jahre unsers Lebens liefern den Text, die folgenden dreißig den Kommentar dazu, der uns den wahren Sinn und Zusammenhang des Textes, nebst der Moral und allen Feinheiten desselben, erst recht verstehn lehrt.
(5 Arthur Schopenhauer, 1788-1860)
(5 Alter, 11 JUGEND UND ALTER, 5 Leben)
So lange wir jung sind, man mag uns sagen, was man will, halten wir das Leben für endlos und gehn danach mit der Zeit um. Je älter wir werden, desto mehr ökonomisieren wir unsere Zeit. Denn im spätern Alter erregt jeder verlebte Tag eine Empfindung, welche der verwandt ist, die bei jedem Schritt ein zum Hochgericht geführter Deliquent hat.
(5 Arthur Schopenhauer, 1788-1860)
(2 alt, 11 JUGEND UND ALTER, 2 jung)


© Wed Dec 7 23:56:23 201, Laurenz Wiskott, http://www.ini.rub.de/PEOPLE/wiskott/