In Komplexe Systeme und Nichtlineare Dynamik in Natur und Gesellschaft, ed. K. Mainzer, publ. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, ISBN 3-540-65329-5, pp. 169-188 (1999) (bibtex)

Objekterkennung in einem selbstorganisierenden neuronalen System.

Laurenz Wiskott and Christoph von der Malsburg


Abstract: Wir stellen hier ein System für invariante und robuste Erkennung von Objekten aus Kamerabildern vor. Das System beansprucht, sowohl ein Modell für biologisches Objektsehen (zumindest für eine ontogenetisch frühe Form davon) zu sein, als auch auf der Höhe des technischen Fortschritts zu stehen. Unser Modell basiert auf den Prinzipien zeitlicher Merkmalsbindung und schneller reversibler synaptischer Plastizität. Objekte werden in Form zweidimensionaler Ansichten gespeichert. Diese werden kompetitiv an Testbilder angepaßt. Während des Anpassungsprozesses werden vollständige Matrizen dynamischer Bindungen zwischen dem Bild und allen Modellen durch einen Prozeß rascher Selbstorganisation verfeinert, wobei im Endzustand nur noch einander entsprechende Punkte im Bild und in den Objektmodellen (besonders dem erkannten) verbunden sind. Als Datenformat für die Repräsentation von Bildern benutzen wir lokale Mengen (jets) von Gabor-basierten Wavelets. Wir demonstrieren das Leistungsvermögen unseres Systems, indem wir es menschliche Gesichter wiedererkennen lassen, u.zw. aus Datenbasen von mehr als hundert Bildern. Das System ist invariant hinsichtlich retinaler Position und es ist robust hinsichtlich Kopfdrehung, Skalierung, Gesichtsdeformation und Beleuchtung.


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May 5, 1999, Laurenz Wiskott, http://www.neuroinformatik.ruhr-uni-bochum.de/PEOPLE/wiskott/